Am Dienstag, 21.02.2023 um 16:15 Uhr haben die Jungen Grünen zusammen mit ihren Mitgliedern und Unterstützer:innen die Umweltverantwortungsinitiative auf der Bundesterrasse in Bern eingereicht. Für Kampagnenforum bin ich in die Schweizer Hauptstadt gereist und durfte bei der Übergabe mit dabei sein.
Klimakrise, Artensterben, Verschmutzung von Luft, Wasser und Böden – unser heutiges Wirtschaftssystem belastet Klima und Umwelt enorm. «Die Zeit drängt. Le temps presse.», so steht es auch in dicker schwarzer Schrift quer über die aufeinandergetürmten Unterschriftsboxen vor der Eingangstüre der Bundeskanzlei. Insgesamt 105’000 gültige Unterschriften haben die Jungen Grünen mit der Unterstützung einer breiten Allianz aus Parteien und Umweltorganisationen für die Umweltverantwortungsinitiative (UVI) zusammengetragen und die Initiative diesen Dienstagnachmittag voller Freude eingereicht.
Freude bei der erfolgreichen Übergabe der Umweltverantworungsinitiative. / Bild: Melanie Baer
Um was geht es bei der Umweltverantwortungsinitiative?
Die Eidgenössische Volksinitiative «Für eine verantwortungsvolle Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen (Umweltverantwortungsinitiative)» fordert, dass der Umweltschutz zur Priorität wird und künftig den Rahmen für die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft darstellt. Konkreter ausgedrückt, muss die Schweiz ihre Umweltbelastung innerhalb von zehn Jahren so reduzieren, dass sie die planetaren Grenzen nicht mehr überschreitet.
Das Konzept der planetaren (Belastungs-) Grenzen definiert den sicheren Handlungsspielraum für den Menschen. Innerhalb dieser insgesamt neun Grenzen können wir Menschen uns bewegen und handeln, ohne die für uns überlebenswichtigen Ökosysteme aus dem Gleichgewicht zu bringen und damit unsere Lebensgrundlagen zu gefährden.
Die Initiative verlangt, dass die Schweiz die sechs planetaren Grenzen Klimawandel, Artensterben, Wasserverbrauch, Landnutzung, Luftverschmutzung sowie Stickstoff- und Phosphoreintrag einhält und für diese klare Grenzwerte festlegt. Im Bereich Klima wäre ein solcher Grenzwert beispielsweise das Ziel von Netto-Null Treibhausemissionen bis 2050. Die genaue Umsetzung lässt der Initiativtext offen, verlangt aber, dass der Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft sozialverträglich umgesetzt werden soll, im In- und Ausland.
Helfende und Mitglieder der Umweltverantwortungsinitiative / Bild: Melanie Baer
Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft
Die beiden Co-Präsidentinnen der Jungen Grünen Schweiz, Magdalena Erni und Margot Chauderna, betonten in ihrer gemeinsamen Ansprache nochmals die Dringlichkeit der Initiative: «Ja, wir sind radikal. Wir fordern, dass die Klimakrise an der Wurzel angegangen wird» , so Co-Präsidentin Magdalena Erni. Für eine gemeinsame Übergabe der Unterschriften bildeten alle Mitglieder und Helfer:innen der Initiative eine grosse Menschenkette auf der Bundesterrasse. Auf diese Art wanderte jede einzelne Unterschriftenbox von einer helfenden Hand zur nächsten, bis sie an der Eingangstüre der Bundeskanzlei von einem Mitarbeiter entgegengenommen wurde. Beim Anblick dieser Szene wird schnell klar, dass hinter einer erfolgreichen Initiative nicht nur eine Einzelperson oder eine Partei steht, sondern eine Gruppe engagierter Menschen, die in der Politik und Gesellschaft Veränderung bewirken möchten. Das Initiativkomitee und alle Mitwirkenden haben es geschafft! Nun sind unsere Augen erwartungsvoll auf das Parlament gerichtet.
Mehr Informationen zur Umweltverantwortungsinitiative: https://umweltverantwortung.ch/
Die beiden Co-Präsidentinnen der Jungen Grünen Schweiz: Margot Chauderna und Magdalena Erni (Links nach Rechts). / Bild: Melanie Baer
Die beiden Co-Präsidentinnen der Jungen Grünen Schweiz: Margot Chauderna und Magdalena Erni (Links nach Rechts). / Bild: Melanie Baer
Die Unterschriftenboxen werden der Bundeskanzlei übergeben. / Bild: Melanie Baer
Unsere Autorin:
Melanie hat den Bachelor Angewandte Linguistik mit Fokus auf mehrsprachiger Kommunikation in den Sprachen Deutsch, Spanisch und Englisch absolviert. Neben der professionellen Vermittlung zwischen Sprachen, Kulturen und Kontexten unterstützt sie Kampagnenforum mit ihrem Wissen in Projektmanagement, Social-Media-Management und Eventmanagement.