Wie gewinnen Sie die Massen?
Parteien, die über Mitgliederschwund klagen, Strukturen, die sich verändern, die Digitalisierung, die sich in immer mehr Bereichen durchsetzt. Wie gewinnt man in dieser Zeit die Aufmerksamkeit von breiten Kreisen?
Vor gut einem halben Jahr hatte ich das Vergnügen, am Kurs «Crowd Campaigning» unter der Leitung von Daniel Graf teilzunehmen. Ebenso wie das Kampagnenforum unterstützt er NPOs, Behörden und Unternehmen in der Konzeption und Umsetzung crossmedialer Kampagnen. Der Workshop war sehr spannend und inspirierend und ich konnte einiges an neuen Erkenntnissen mitnehmen. Ein paar davon möchte ich Ihnen an dieser Stelle mit Ihnen teilen:
Was ist denn eine Crowd-Kampagne?
Eine Crowd-Kampagne zeichnet sich durch Netzwerke und Einzelpersonen aus, die sich jenseits von Parteien, Verbänden und Organisationen zusammenschliessen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Ein Merkmal dieser Kampagnenform ist die die tiefe Eintrittsschwelle – die Kampagne ist grundsätzlich offen für alle Unterstützerinnen und Unterstützer. Daniel Graf spricht dabei von «Chaotischem Pluralismus».
Kanäle und Tools sinnvoll nutzen
Die Fähigkeit, Sichtbarkeit und Reichweite zu erlangen, ist bei einer Crowd-Kampagne das A und O. Deshalb lohnt sich eine vertiefte Analyse zum Zielpublikum sowie zu den zur Verfügung stehenden Tools und Kanälen. Überlegen Sie sich genau, wen Sie mit einer Kampagne erreichen möchten. Was ist Ihr Zielpublikum? Ist es wirklich sinnvoll, die Inhalte auf Facebook oder Twitter zu posten? Oder möchten Sie eine Generation ansprechen, die Sie möglicherweise einfacher durch eine #-Kampagne auf Instagram erreichen?
Nebst der Diskussion über Kanäle bekamen wir im Workshop auch einen guten Einblick in Tools, welche sich für eine Crowd-Kampagnen eignen. So kann beispielsweise mit dem Umfrage-Tool „Action Sprout“ innerhalb von 5-10 Minuten eine Petition oder Umfrage erstellt werden. Daneben lernte wir eine Reihe weiterer Werkzeuge kennen, die bei vielen Aktionen eingesetzt werden können.
Gute Laune behalten
Eine Lesson learnt, die ich aus dem Kurs mitnehme, ist die Bewahrung einer positiven Einstellung während Kampagnenaktivitäten. Warum? Um Kampagnenaktionen durchführen zu können, braucht es oftmals Bewilligungen; so zum Beispiel zur Nutzung eines öffentlichen Platzes oder für einen Marsch durch eine Hauptstrasse. Geht man Aktionen mit guter Stimmung an, kann sich das als sehr hilfreich erweisen. Mit einer bereits negativen Haltung gibt man dem Gegenüber wie zum Beispiel der Polizei viel eher einen Grund, eine Versammlung aufzulösen, als wenn man selbst gute Stimmung verbreitet.
Nutzen für meine Arbeit
Was mir der Kurs für meine Arbeit brachte? Ich stelle mir bei meinen derzeitigen Projekten oder aber auch beim Generieren von Ideen und bei Brainstormings für Kampagnen vermehrt die Fragen: Möchte ich selber mitmachen? Reisst es mich mit? Find ich es lustig? Denn wenn die Antwort nein ist, dann ist dann Konzept entweder unbrauchbar oder ich muss noch weiter daran feilen.
Ein wichtiges Fazit, das ich aus dem Kurs mitnehme ist auch: Nutze den Moment und surfe auf einer bereits bestehenden Welle! Ist ein Thema bereits bekannt, braucht es sehr viel weniger Anstrengungen, um eine hohe Sichtbarkeit zu erreichen. Ist ein Anliegen allerdings noch kein Thema in der Bevölkerung, so muss es erst Eingang in die Köpfe der Menschen finden und sichtbar gemacht werden, was sehr viel mehr Effort und möglicherweise sehr viel weniger Impact bedeutet, als wenn ein Thema bereits in aller Munde ist.
Wollen Sie mehr über Crowd-Kampagnen erfahren?
Dann melden Sie sich jetzt zum nächsten Kurs «Crowd Campaigning» am 7. September mit Daniel Graf an. Es lohnt sich!