Natur findet Stadt
In der Strategie Biodiversität Schweiz skizziert das BAFU u.a. folgende zwei Herausforderungen: Den Verlust an quantitativen und qualitativen Lebensräumen sowie die grosse Wissenslücke bei der Bevölkerung. Der Handlungsbedarf in diesen Bereichen ist seit langer Zeit bekannt und dennoch wenig geschah.
Der Projekt Natur findet Stadt packte diese Herausforderung an, mit dem Ziel Menschen, konkret Bodenbesitzende, zu gewinnen, einen kleinen Schritt in Richtung naturnahe Gärten/Grünanlage zu tun und so zu zeigen, dass auch viele kleine Schritte zu einem wertvollen Grossen beitragen.
Ausgangslage
In der Strategie Biodiversität Schweiz skizziert das BAFU u.a. folgende zwei Herausforderungen: Den Verlust an quantitativen und qualitativen Lebensräumen sowie die grosse Wissenslücke bei der Bevölkerung. Hier können Bodenbesitzer mit Hilfe von Positivprojekten ansetzen. Denn auch auf kleinen Flächen lassen sich wertvolle Biotope erstellen, die für sich selber und im Netz mit anderen Biotopen im Siedlungsgebiet ein grosses Plus für die Biodiversität bedeuten. Öffentlich sichtbare Informationen zu diesen Biotopen steigern die Sensibilität der Bevölkerung und helfen die Wissenslücke zu schliessen.
Fakt ist aber auch, dass der Handlungsbedarf sowie auch die Massnahmen seit langer Zeit bekannt sind und dennoch wenig geschah. Die Herausforderung ist also, die Menschen, konkret Bodenbesitzende, zu gewinnen, einen kleinen Schritt in Richtung naturnahe Gärten/Grünanlage zu tun und so zu zeigen, dass auch viele kleine Schritte zu einem wertvollen Grossen beitragen.
Dem Projekt Natur findet Stadt liegt ein Konzept zugrunde, das 2014 den 1. Platz beim Ideen und Projektpool-Wettbewerb des Kantons Aargau gewonnen hat. Die Grundidee sowie das Konzept stammen von Corinne Schmidlin (ehem. Stadtökologie Stadt Baden) und Martin Diethelm (Kampagenforum GmbH, Zürich).
Es basiert auf den beiden Grundprinzipien:
• Beratung und Unterstützung zum Handeln
• Kommunikation durch Mund-zu-Mund-Propaganda
Umsetzung
Das Ziel
Die Projektidee verfolgt folgende Ziele:
• Die Biodiversität in Gärten wird gefördert ( Ziel 8 Biodiversitätsstrategie; Ziele Natur 2020)
• Natur im Garten wird zum Thema und positiv besetzt
• Menschen werden mit Hilfe von positiven Botschaften zu Verhaltensänderung motiviert
• Endprodukt ist ein Leitfaden welcher die Übertragbarkeit auf weitere Gemeinde erleichtert
Der Ablauf
Für die Förderung der Biodiversität in den privaten Gärten wurden Grundeigentümer in Baden und Ennetbaden gesucht, die bereit waren, ihre Flächen naturnah zu gestalten oder durch naturnahe Massnahmen zu erweitern, um auf diese Weise die Natur vor der eigenen Haustür zu fördern. Das konnten Gärten, Dachgärten, Fassaden, Umgebungen von Mehrfamilienhäusern oder Firmengelände sein.
Es galt: Jede Fläche zählt, auch kleine! Unterstützung erhielten die Projektteilnehmenden in Form professioneller Gartenberatung, eines kleinen finanziellen Umsetzungsbeitrags sowie eines Massnahmenkatalogs, aus dem naturnahe Aufwertungsbausteinen ausgewählt werden konnten. Angestrebt wurde, dass sich die Projektteilnehmenden über ihre Aufwertungen mit Nachbarn und Freunden austauschten und ihren Beitrag zum Wohle der Natur nach aussen zeigten. Durch den persönlichen Austausch sollte die Bedeutung der Biodiversität transportiert und die Projektidee verbreitet werden.
Im Projekt Natur findet Stadt erfolgte dieser persönliche Austausch durch Garten-Apéros. Zu dieser Art naturfreundlicher Tupperware-Party luden die Projektteilnehmenden 10 Bekannte ein, um ihre Gartenprojekte zu präsentieren und das Projekt zu streuen.
Ein Apéro-Korb unterstützte die Durchführung. Ein Projektschild am Gartentor galt als Auszeichnung und belegte die Teilnahme. Mit dem Schild wurde das Projekt nach aussen kommuniziert. In der Umsetzungsphase von Anfang März 2015 bis Ende 2016 meldeten sich beim Projekt Natur findet Stadt 47 Personen an. Von diesen setzten 72 % naturnahe Aufwertungen in ihren Gärten um und trugen zur Förderung der Biodiversität in Baden und Ennetbaden bei.
In der Bevölkerung und insbesondere im Umfeld der Projektteilnehmenden konnte eine Sensibilisierung für den Wert der Biodiversität und für die Projektidee der naturnahen Gärten festgestellt sowie eine Nachahmung naturnaher Aufwertungen in angrenzenden Gärten und Quartieren beobachtete werden.
Erfolg
In der Umsetzungsphase von Anfang März 2015 bis Ende 2016 meldeten sich beim Projekt Natur findet Stadt 47 Personen an. Von diesen setzten 72 % naturnahe Aufwertungen in ihren Gärten um und trugen zur Förderung der Biodiversität in Baden und Ennetbaden bei. In der Bevölkerung und insbesondere im Umfeld der Projektteilnehmenden konnte eine Sensibilisierung für den Wert der Biodiversität und für die Projektidee der naturnahen Gärten festgestellt sowie eine Nachahmung naturnaher Aufwertungen in angrenzenden Gärten und Quartieren beobachtete werden.
Und das Projekt geht weiter! 2017 wurde das Projekt von der Stadtökologie Baden an den Kanton Aargau (Abteilung Landschaft und Gewässer, BVU) mit Trägerschaft beim Naturama Aargau übergeben.