Shengal: Femizid und der Widerstand ezidischer Frauen
Inputs & Gespräch mit:
- Dr. Leyla Ferman, Mitgründerin des Yazidi Justice Comitee & Direktorin von Women for Justice
- Awaz Abdi, Überlebende des Genozides an der ezidischen Bevölkerung
- Maja Hess, Präsidentin medico international schweiz
Am 3. August 2014 fiel der «Islamische Staat» in das Shengal-Gebiet im Nordirak ein. Tausende Ezidinn*innen wurden brutal ermordet, verschleppt oder zur Flucht gezwungen, religiöse und kulturelle Stätten zerstört. Die UN klassifizierten die Verbrechen an den Ezid*innen als ersten Genozid des 21. Jahrhunderts. Die Ezid*innen nennen diesen Völkermord «Ferman 74», nach der Zahl an Progromen, die seit dem 15. Jahrhundert gegen sie verübt wurde.
Der Genozid an Ezid*innen war zugleich ein gezielter Femizid. Ezidische Frauen wurden von IS-Kämpfern getötet und vergewaltigt, rund 7000 Frauen und Mädchen wurden verschleppt und als Sklav*innen ausgebeutet. Viele von ihnen konnten befreit werden, doch rund 2700 befinden sich weiterhin in Gefangenschaft oder gelten als vermisst. Gegen diese Gewalt leisten ezidische Frauen Widerstand. Heute spielen sie eine zentrale Rolle im Aufbau neuer gesellschaftlicher Strukturen im Shengal und kämpfen international für Gerechtigkeit und gegen das Vergessen.
Mittwoch, 4. Dezember
19:00 - 20:30h
Zentralwäscherei Zürich
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Neue Hard 12
8005 Zürich
Schweiz